Class Action
In den USA gibt es das System der „class actions“, das zu hohen Schadenersatzsummen führt und gleichermaßen gelobt wie – in Europa – verteufelt wird.
Was macht dieses System so effizient?
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Vergleiche oder Urteile gelten für alle Geschädigten, die sich nicht binnen einer Frist von dieser Wirkung abmelden und allenfalls selbst Prozess führen (opt-out).
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In den USA gibt es neben Ersatz erlittener Schäden auch einen Strafschadenersatz. Daher sind Vergleichssummen in den USA oft in überraschender Höhe. Diese scharfe Sanktion ist aber ein Anreiz für Unternehmen sich gesetzeskonform zu verhalten; denn sonst drohen ruinöse Zahlungen.
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Es gibt auch ein Vorverfahren, in dem vorweg Zeugen gehört und Unterlagen herausverlangt werden können. Das erleichtert die Konzeption einer Sammelklage enorm.
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Schließlich haben die Rechtsanwälte in den USA einen massiven finanziellen Anreiz, solche Klagen auch tatsächlich in der Praxis zu organisieren. Die Anwälte dürfen – anders als in Europa – ein Erfolgshonorar vereinbaren. Wird die Sammelklage verloren, bekommt der Anwalt kein Honorar und es gibt auch gegenüber dem Gegner keine Kostenersatzpflicht. Gewinnt man, dann bekommt der Anwalt einen Prozentsatz von Streitwert.